Komischer Vergleich. Wie Äpfel mit Birnen. Genau. Aber Warum?
Beide atmen durch eine Nase. Beide haben zwei Arme und zwei Beine, sie haben eine Lunge mit zwei Flügeln, das Herz links, eine Leber und eine Milz. Beide haben einen Mund zur Nahrungsaufnahme und verwerten die Bestandteile über ein meterlanges Darmsystem. Beide bekommen Übergewicht und Diabetes von zu viel Schokolade oder Chips . Beide nutzen bei dem, was sie tagtäglich tun, im besten Fall ihr Gehirn zur Lösungsfindung. Auch nutzen beide unbewusst ihre olfaktorischen Sinne bei der Paarung zur vorteilhafteren Vermischung ihrer Gene.
Die Menschen selbst, ob nun Apotheker oder Grafiker, scheinen ziemlich gleich gestrickt. Scheinen. Denn trotz gleicher physischer Vorraussetzungen ticken Menschen anders. Ganz anders.
Dazu eine kleine Anekdote aus meiner Lehrzeit: Ich habe nach der Schule zuerst eine Ausbildung als Büroinformationselektroniker absolviert und dabei auch Registrierkassen repariert. Die „Adler Apotheke“ hatte noch eine alte originale Anker-Registrierkasse aus den 40er Jahren. Schwarz. Gussstahl. Kurbel. Schublade mit lautem Plink. Alles in allem so knapp 40 kg. Die Maschine wurde in unserer Werkstatt instand gesetzt und ich durfte sie ausliefern. Parken konnte man nur weit hinter dem Haus. Ich musste diese elendig schwere Kasse quer über einen Parkplatz und durch ein verwinkeltes Treppenhaus schleppen. Dann vor Ort erst unsere Ersatzkasse abbauen, um dann die gute Anker wieder an ihren Platz zu montieren. Ich war den ganzen Vormittag in der Apotheke, bis die Kasse an Ort und Stelle stand. Wir hatten Arbeitsaufträge als Rechnungen, auf denen die Ersatzteile und Arbeitszeiten aufgelistet waren. Unten rechts stand irgendein Betrag wie 158,88 Mark. Weil die Apotheke im Ort und dazu noch bekannter Stammkunde war, stand unter „Lieferung“ ein Strich für kostenfrei. Wir betrachteten das damals als guten Service. Die Apotheker waren total happy, dass ihre alte Kase wieder an Ort und Stelle war, denn sie wurde die Tage schon arg vermisst. Ich habe den Betrag damals direkt bar erhalten, wurde nett verabschiedet und bin hungrig zurück in die Werkstatt. Als ich mich hingesetzt hatte, war die Erste Frage vom Altgesellen Michael B. wie viel Trinkgeld ich denn bekommen habe. ….Trinkgeld????? Michael: „Die geben nie Trinkgeld. Das sind Apotheker. Deren Zahlen müssen immer bis aufs Milligramm stimmen. Auch die Zahlen der Rechnung. Bis auf den Pfennig. Das ist interessant. Aber wir haben das oft. Es sind bestimmt auch keine schlechten Menschen. Aber sie geben weniger oder kein Trinkgeld als andere. Ist so.“
Das ist jetzt so gesehen nicht besonders repräsentativ. Aber es war die Erfahrung, die tatsächlich mehrere Mechaniker in dieser Werkstatt über Jahre hinweg mit mehreren Apotheken und vielen anderen Kunden hier im Kreis gemacht haben. Und weil es damals eine der größten Firmen in diesem Bereich in Deutschland war (Später bekannt unter Corporate Express), hat diese Aussage von Michael tatsächlich schon etwas Gewicht.
Deshalb zurück zu den Unterschieden Designer vs. Apotheker:
Der Apotheker*in trägt einen weißen Kittel und bequeme Schuhe. Der Designer*in trägt T-Shirt, Jeans und Sneakers.
Der Apotheker hat ein Studium mit Abschluss, weil er es braucht. Der Designer hat sein Studium irgendwann abgebrochen, weil es einfach langweilig war.
Der Apotheker kennt die Uni und im Anschluss vielleicht drei Apotheken von innen. Der Designer hat als Texter in einer Agentur gearbeitet, als freier Fotograf, als Marketingleiter, auch mal als Art Director in einem Konzern und zwischendurch als Pizzabote und Taxifahrer.
Der Apotheker verkauft tagtäglich genau abgewogene Medizin. Der Designer sitzt tagtäglich vor dem Rechner oder im Cafe und ist kreativ.
Der Apotheker trinkt Wasser mit Vitamin-D-Brausetabletten, weil das gesund ist. Der Grafiker trinkt literweise Kaffee, obwohl es ungesund ist. Aber er hält den Geist wach.
Der Apotheker bekommt regelmäßig Rezepte. Der Designer bekommt unregelmäßig Aufträge.
Der Apotheker nutzt sein angelerntes Wissen rund um Medizin. Und seine heilige Waage. Der Designer nutzt seine unstillbare Neugier über alles auf der Welt. Und seine Sensibilität.
Der Apotheker mischt mit seiner Waage vorhandene Stoffe, um ein exakt definiertes, hochreines Produkt zu erhalten. Der Designer mischt immer neue Vorgaben nach seinem Gefühl, um damit exakt definierte Zielgruppen zu bewegen etwas zu tun.
Der Apotheker reproduziert Mischungen. Der Designer erschafft Funktion durch Emotion.
Der Apotheker hat um 18.30 Uhr Feierabend, Sonntags zu und zwei Mal im Jahr Notdienst. Der Designer ist immer online und hat neben seinem Bett einen Block und einen Zettel. Falls ihm in der Nacht etwas gutes einfällt.
Es geht hier nicht um den Apotheker. Es geht um das Prinzip, wie Kreative ticken.
Können Sie sich vorstellen, dass das, was Menschen regelmäßig tun, Einfluss auf ihre Gehirnfunktion hat?
Können Sie sich vorstellen, dass sich Synapsen dauerhaft und fest verbinden, wenn wir Abläufe wiederholen?
Können Sie sich so vorstellen, dass Apotheker exakter Beton mischen könnten als – Maurer?
Können Sie sich vorstellen, dass Programmierer Aufgaben systematischer angehen als – Maler?
Können Sie sich jetzt vorstellen, dass ein Kreativer mit seiner speziellen Art Probleme zu lösen, zwangsläufig zu anderen Ergebnissen kommen muß, als ein Manager mit Microsoft Powerpoint?
Testen Sie es.
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Komischer Vergleich. Wie Äpfel mit Birnen.
Genau. Aber Warum?
Beide atmen durch eine Nase. Beide haben zwei Arme und zwei Beine, sie haben eine Lunge mit zwei Flügeln, das Herz links, eine Leber und eine Milz. Beide haben einen Mund zur Nahrungsaufnahme und verwerten die Bestandteile über ein meterlanges Darmsystem. Beide bekommen Übergewicht und Diabetes von zu viel Schokolade oder Chips .
Beide nutzen bei dem, was sie tagtäglich tun, im besten Fall ihr Gehirn zur Lösungsfindung. Auch nutzen beide unbewusst ihre olfaktorischen Sinne bei der Paarung zur vorteilhafteren Vermischung ihrer Gene.
Die Menschen selbst, ob nun Apotheker oder Grafiker, scheinen ziemlich gleich gestrickt. Scheinen. Denn trotz gleicher physischer Vorraussetzungen ticken Menschen anders.
Ganz anders.
Dazu eine kleine Anekdote aus meiner Lehrzeit:
Ich habe nach der Schule zuerst eine Ausbildung als Büroinformationselektroniker absolviert und dabei auch Registrierkassen repariert. Die „Adler Apotheke“ hatte noch eine alte originale Anker-Registrierkasse aus den 40er Jahren. Schwarz. Gussstahl. Kurbel. Schublade mit lautem Plink. Alles in allem so knapp 40 kg.
Die Maschine wurde in unserer Werkstatt instand gesetzt und ich durfte sie ausliefern. Parken konnte man nur weit hinter dem Haus. Ich musste diese elendig schwere Kasse quer über einen Parkplatz und durch ein verwinkeltes Treppenhaus schleppen. Dann vor Ort erst unsere Ersatzkasse abbauen, um dann die gute Anker wieder an ihren Platz zu montieren. Ich war den ganzen Vormittag in der Apotheke, bis die Kasse an Ort und Stelle stand.
Wir hatten Arbeitsaufträge als Rechnungen, auf denen die Ersatzteile und Arbeitszeiten aufgelistet waren. Unten rechts stand irgendein Betrag wie 158,88 Mark. Weil die Apotheke im Ort und dazu noch bekannter Stammkunde war, stand unter „Lieferung“ ein Strich für kostenfrei. Wir betrachteten das damals als guten Service. Die Apotheker waren total happy, dass ihre alte Kase wieder an Ort und Stelle war, denn sie wurde die Tage schon arg vermisst. Ich habe den Betrag damals direkt bar erhalten, wurde nett verabschiedet und bin hungrig zurück in die Werkstatt. Als ich mich hingesetzt hatte, war die Erste Frage vom Altgesellen Michael B. wie viel Trinkgeld ich denn bekommen habe.
….Trinkgeld?????
Michael: „Die geben nie Trinkgeld. Das sind Apotheker. Deren Zahlen müssen immer bis aufs Milligramm stimmen. Auch die Zahlen der Rechnung. Bis auf den Pfennig. Das ist interessant. Aber wir haben das oft. Es sind bestimmt auch keine schlechten Menschen. Aber sie geben weniger oder kein Trinkgeld als andere. Ist so.“
Das ist jetzt so gesehen nicht besonders repräsentativ.
Aber es war die Erfahrung, die tatsächlich mehrere Mechaniker in dieser Werkstatt über Jahre hinweg mit mehreren Apotheken und vielen anderen Kunden hier im Kreis gemacht haben.
Und weil es damals eine der größten Firmen in diesem Bereich in Deutschland war (Später bekannt unter Corporate Express), hat diese Aussage von Michael tatsächlich schon etwas Gewicht.
Deshalb zurück zu den Unterschieden Designer vs. Apotheker:
Der Apotheker*in trägt einen weißen Kittel und bequeme Schuhe.
Der Designer*in trägt T-Shirt, Jeans und Sneakers.
Der Apotheker hat ein Studium mit Abschluss, weil er es braucht.
Der Designer hat sein Studium irgendwann abgebrochen, weil es einfach langweilig war.
Der Apotheker kennt die Uni und im Anschluss vielleicht drei Apotheken von innen.
Der Designer hat als Texter in einer Agentur gearbeitet, als freier Fotograf, als Marketingleiter, auch mal
als Art Director in einem Konzern und zwischendurch als Pizzabote und Taxifahrer.
Der Apotheker verkauft tagtäglich genau abgewogene Medizin.
Der Designer sitzt tagtäglich vor dem Rechner oder im Cafe und ist kreativ.
Der Apotheker trinkt Wasser mit Vitamin-D-Brausetabletten, weil das gesund ist.
Der Grafiker trinkt literweise Kaffee, obwohl es ungesund ist. Aber er hält den Geist wach.
Der Apotheker bekommt regelmäßig Rezepte.
Der Designer bekommt unregelmäßig Aufträge.
Der Apotheker nutzt sein angelerntes Wissen rund um Medizin. Und seine heilige Waage.
Der Designer nutzt seine unstillbare Neugier über alles auf der Welt. Und seine Sensibilität.
Der Apotheker mischt mit seiner Waage vorhandene Stoffe, um ein exakt definiertes, hochreines Produkt zu erhalten.
Der Designer mischt immer neue Vorgaben nach seinem Gefühl, um damit exakt definierte Zielgruppen zu bewegen etwas zu tun.
Der Apotheker reproduziert Mischungen.
Der Designer erschafft Funktion durch Emotion.
Der Apotheker hat um 18.30 Uhr Feierabend, Sonntags zu und zwei Mal im Jahr Notdienst.
Der Designer ist immer online und hat neben seinem Bett einen Block und einen Zettel. Falls ihm in der Nacht etwas gutes einfällt.
Es geht hier nicht um den Apotheker.
Es geht um das Prinzip, wie Kreative ticken.
Können Sie sich vorstellen, dass das, was Menschen regelmäßig tun, Einfluss auf ihre Gehirnfunktion hat?
Können Sie sich vorstellen, dass sich Synapsen dauerhaft und fest verbinden, wenn wir Abläufe wiederholen?
Können Sie sich so vorstellen, dass Apotheker exakter Beton mischen könnten als – Maurer?
Können Sie sich vorstellen, dass Programmierer Aufgaben systematischer angehen als – Maler?
Können Sie sich jetzt vorstellen, dass ein Kreativer mit seiner speziellen Art Probleme zu lösen, zwangsläufig zu anderen Ergebnissen kommen muß, als ein Manager mit Microsoft Powerpoint?
Testen Sie es.